Oper in Covid-Zeiten | DW Reporter
In diesem Videobeitrag erhalten Sie einen Einblick in die Oper CARMEN. Regie führt unser Intendant Stephan Märki.
In diesem Videobeitrag erhalten Sie einen Einblick in die Oper CARMEN. Regie führt unser Intendant Stephan Märki.
Zum Inhalt der Oper
Sie wären sich besser nicht begegnet: Carmen und Don José. Das Klischee von der „schönen Zigeunerin“, vom sinnlich südlichen Spanien, von Stierkampf, Tabakschmuggel und Folklore mit volkstümlichen Tableaux verstellt bisweilen den Blick auf Bizets Oper, die im Grunde nur ein Thema hat: die Beziehung und den Machtkampf zweier Menschen. Carmen und José kämpfen miteinander. Doch dabei ist Carmen keine Frau, die mit Konventionen ringt oder an ihnen scheitert; sie selbst bestimmt das Geschehen, in ihr gestaltet Bizet die Widersprüche von Liebe und Sehnsucht, Selbstverlust und Zurückweisung.
Mit CARMEN schildert Bizet einen Kampf gegen sich selbst, gegen innere Widerstände. Die Liebe erlebt Carmen als unbeherrschbares, äußeres Phänomen, als „oiseau rebelle“ – als Vogel, der sie willkürlich anfliegt. Der Einzige, in dem sie sich spiegeln kann, dem sie Macht über sich zugesteht, ist der Tod. Diese Gratwanderung zwischen leidenschaftlicher Hingabe und Sehnsucht nach Entgrenzung ist Ausgangspunkt von Dirigent Mario Venzago und Regisseur Stephan Märki. Zusammen mit dem bildenden Künstler Philipp Fürhofer entstand für das Berner Theater das Psychogramm einer Frau, die Erlösung nur im Tod finden kann. Der dortige Publikumserfolg wird nun mit den Cottbuser Ensembles von Chor, Orchester und Musiktheatersolist*innen auf die Bühne des Staatstheaters gebracht.
Wir danken der Ursula Wirz-Stiftung Bern.
Weitere Informationen zur Inszenierung von Carmen