Oper für Jugendliche als Koproduktion zwischen dem Staatstheater Cottbus und dem Staatstheater Karlsruhe
Anlässlich der Europäischen Kulturtage in Karlsruhe hatte am 3. Mai 2021 die Oper „Das Tagebuch der Anne Frank“ ihre Online-Premiere.
Die Inszenierung entstand als Koproduktion zwischen dem Staatstheater Cottbus und dem Staatstheater Karlsruhe. Weitere Vorstellungen sind am 11. und 13. Mai 2021 kostenlos auf YouTube zu erleben. Zu allen Terminen wird ein Nachgespräch per Zoom mit den Beteiligten angeboten. Ab 31. Mai 2021 ist die Inszenierung auch auf dem YouTube-Kanal des Staatstheaters Cottbus abrufbar.
Die Streams für die kommenden Vorstellungen finden Sie hier:
11. Mai 2021 – hier
13. Mai 2021 – hier
Regie führte Patric Seibert-Wolf, seit Spielzeitbeginn Dramaturg für Musiktheater und Ballett am Staatstheater Cottbus. Mit der jungen türkischen Sopranistin Ilkin Alpay erarbeitete er eine ca. 45-minütige Fassung der 1969 vom russischen Komponisten Grigori Frid geschriebenen Oper. Als Libretto wurden allein Anne Franks Texte verwendet, die Musik erinnert an die Klangsprache von Dmitri Schostakowitsch und wird von Virginia Breitenstein am Klavier umgesetzt. Weitere Texte aus dem Tagebuch liest die Schauspielerin Barbara Dussler.
Der Entstehungsprozess der Inszenierung „Das Tagebuch der Anne Frank“ begann bereits im Februar 2020 in Karlsruhe. Ziel war es, gemeinsam mit Schüler*innen eine Oper für junge Menschen zu erarbeiten. Seibert-Wolf, damals Geschäftsführender Dramaturg und stellvertretender Operndirektor am Staatstheater Karlsruhe, übernahm die Regie. Vier Wochen lang wurde geprobt und sehr oft waren Jugendliche der Anne-Frank-Schule in Karlsruhe-Oberreut mit dabei. Sie gaben wertvolle Hinweise und brachten ihre Sicht auf Anne Franks Geschichte ein. Dann kam coronabedingt der Lockdown und die für Ende März 2020 geplante Premiere konnte nicht stattfinden – eigentlich das Aus für dieses Projekt.
Doch es bekam am Staatstheater Cottbus eine zweite Chance. Mit einer Förderung aus dem Fonds „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ wurde eine Koproduktion zwischen den Staatstheatern initiiert und das Projekt in nunmehr filmischer Umsetzung neu entwickelt. Gedreht wurde mit Unterstützung der technischen Gewerke an zwei Tagen in der Kammerbühne des Cottbuser Theaters.