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Opera buffa in vier Akten von Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto von Lorenzo Da Ponte nach „La folle journée ou Le mariage de Figaro“ von Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais
Aufführung in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
An einem einzigen verrückten Tag verkehrt sich alles von unten nach oben. Der Diener legt seinen Herren rein, ein alter Erzfeind entpuppt sich als der eigene Vater und die Frauen triumphieren über die Männer. Dass das Ganze nicht in einer Revolution endet, bewirkt die Kraft der Versöhnung, die alle Gegensätze von Stand, Geschlecht, Klasse oder Herkunft für einen kurzen, utopischen Moment aufzuheben vermag. Mozarts erste Zusammenarbeit mit dem Librettisten Lorenzo Da Ponte im Jahr 1786 war nichts weniger als skandalös. Das Schauspiel von Beaumarchais, das dem Komponisten und seinem Dichter zur Vorlage diente, war durch die Zensurbehörde bereits verboten worden. Allzu deutlich verhandelte das Stück die Ideale der Französischen Revolution: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – den Sturz des Adels und den Sieg der sogenannten kleinen Leute. Drei Jahre vor dem Sturm auf die Bastille uraufgeführt, war Mozarts FIGARO nicht bloß ein Stück zeitgenössische Kunst, er war ein Politikum.
Regisseurin Jasmina Hadžiahmetović inszeniert das bekannte Werk als eine Komödie voller Einfälle und unerwarteter Perspektiven. So wie der Titelheld Figaro sich immer wieder geschickt durchmogelt, sind auch Bühne und Kostüme (Sonja Füsti und Sabine Mončys) in ständiger Bewegung. Das Haus des Grafen, das Zentrum seiner Macht, dreht und dreht sich, die Bilder wechseln, die Perücken sowieso – am Ende schwirrt auch den Figuren ganz schön der Kopf! Das kann die Hochzeitsfeierlichkeiten nicht stören: Zwischen stilisiertem Rokoko und unverfälschtem Heute wird getanzt, gesungen, intrigiert und sich gesehnt was das Zeug hält …
Das Philharmonische Orchester unter der Leitung von Johannes Zurl im Graben gemeinsam mit dem Opernchor des Staatstheaters auf der Bühne füllen diese bunte Welt musikalisch mit Leben und geben dem Sängerensemble Gelegenheit, zu glänzen. Die Choreinstudierung liegt in den Händen von Chordirektor Christian Möbius.
Premiere: Samstag, 26. Februar 2022, 19.30 Uhr, Großes Haus