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Ein Soloabend von Aram Tafreshian und Malaya Stern Takeda nach William Shakespeare
Eine Koproduktion des Lausitz Festival mit dem Staatstheater Cottbus
Der Regisseur Aram Tafreshian hat RICHARD 3 als Soloperformance inszeniert und Shakespeares Drama mit zeitgenössischen feministischen Texten der britischen Bloggerin Laurie Penny und der politischen Theoretikerin Silvia Federici verbunden.
Richard III. gilt als Verkörperung des Bösen: ein hässlicher Intrigrant, der alle Konkurrent*innen – viele davon sind seine Verwandten – umbringt, um selbst König von England zu werden. Da das ganze Spiel manipuliert scheint, beschließt Richard, noch besser zu betrügen als seine Konkurrenz. Skrupellos mordet er. Nicht, weil er ein Außenseiter ist, sondern weil er sich entscheidet, das Machtspiel einer vergifteten Gesellschaft mitzuspielen, es vielleicht sogar besser zu spielen als die anderen. Auf seinem Weg zum Thron tötet und intrigiert er, lügt und betrügt, bis er schließlich zum König gekrönt wird. Doch was tun mit der neugewonnenen Macht?
Die Zeit zwischen der Herrschaft von Richard III. und dem Drama Shakespeares ist von mächtigen Umbrüchen geprägt. Wie schaut ein heutiger Richard auf diese Veränderungen? Was kann er über verheerende Zuschreibungen, die Entstehung von Misogynie und Moderne erzählen?
In der Cottbuser Inszenierung schafft das junge Team mit Richard – gespielt von der Schauspielerin Malaya Stern Takeda – eine Figur, die Mann, Frau und Kind zugleich ist. Ähnlich heterogen sind die gesellschaftlichen Konflikte, die in diesem Soloabend zur Sprache kommen: Immer wieder geht es um Grundfragen des Menschen, um Moral und Gewissen, göttliche Ordnung und menschliche Handlungsmacht, aber auch um soziale Ausschlüsse, körperliche Zuschreibungen und die Herausbildung des modernen Geschlechterverhältnisses. Ergänzt durch die zeitgenössischen Texte wird Shakespeares Stoff in dieser feministischen Lesart erstaunlich aktuell.
RICHARD 3 nimmt die Zuschauer*innen mit auf eine Reise in Richards Kopf – oder ist es eigentlich sein Kinderzimmer? Der Monolog wird zum Hörspiel, zum Animationsvideo, zur musikalischen Bühnenshow. Ein temporeicher und vielschichtiger Soloabend, der Tragödie und Komödie zugleich ist.
Der junge Regisseur Aram Tafreshian, bis 2020 Ensemblemitglied des Berliner Maxim Gorki Theater, bringt mit RICHARD 3 seine erste Inszenierung auf die Bühne.
Als Richard III. ist die 24-jährige Schauspielerin Malaya Stern Takeda zu sehen, die vergangenes Jahr ihr Studium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch abschloss und mit der Spielzeit 2021/22 ihr erstes Engagement im Ensemble des Nationaltheater Mannheim beginnt.
Premiere: Samstag, 2. Oktober 2021, 19.30 Uhr, Kammerbühne