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Das Musizieren im Orchester scheint wie gleichberechtigtes Schaffen – wenn nur nicht immer jemand mit dem Taktstock fuchteln würde. Die exponierte Machtposition am Dirigierpult bleibt in diesem Konzert unbesetzt. Stattdessen horchen alle auf das Kommando der dem Philharmonischen Orchester eng verbundenen Geigerin Antje Weithaas.
Das Geschick des Feldherrn CORIOLAN wird ihr gewiss erspart bleiben: Vom römischen Volk verbannt, verbündet er sich mit feindlichen Truppen, um die Heimatstadt dem Erdboden gleichzumachen. Vor den Toren der Stadt kann der Angriff durch Bitten noch abgewendet werden. Beethoven komponierte den Konflikt des Gekränkten zwischen Rachsucht und moralischen Zweifeln. Fast zeitgleich entstand auch die SINFONIE NR. 4 des großen Humanisten der Musikgeschichte, für den Dirigenten nach unserem heutigen Verständnis noch eine weit entfernte Erfindung waren. Ein unbekümmert forschendes Kleinod zwischen den benachbarten Schwergewichten der Gattung.
Antje Weithaas spielt zusätzlich in Karl Amadeus Hartmanns CONCERTO FUNEBRE die Solo-Partie. Der überzeugte Antifaschist Hartmann schuf im Juli 1939 aus der inneren Emigration seine bekenntnishafte „Todesmusik für die Opfer des Großdeutschen Weltherrschaftswahns“. Sie bringt vorsichtige Zuversicht, bedrückte Verzweiflung und sich aufbäumenden Schrecken angesichts der menschenverachtenden Ideologie des Hitler-Regimes zum Klingen.
Ludwig van Beethoven (1770–1827)
„Coriolan“-Ouvertüre
Karl Amadeus Hartmann (1905–1963)
Concerto funebre
Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Sinfonie Nr. 4 B-Dur
Philharmonisches Orchedster | |
Dirigentin und Violine | Antje Weithaas |
►Suitable for non-German speakers