Der gebürtige Mailänder Giorgio Madia erhielt seine Ausbildung zum klassischen Tänzer an der Mailänder Scala und begann in der Compagnie ebenda seine Karriere, die ihn später mit namhaften Ensembles wie dem von Maurice Béjart oder mit Rudolf Nurejew in dessen mehrjähriger Abschiedstournee zusammenführte. Ein umfangreiches klassisches und zeitgenössisches Repertoire erarbeitete er sich als Solotänzer und Erster Solotänzer in den USA, später beim Aterballetto und beim Ballett Zürich.
Ab 1997 war er als Ballettmeister tätig, zunächst beim Basler Ballett, dann beim BerlinBallett an der Komischen Oper. 2000 wurde er als Ballettdirektor an das Teatr Wielki in Łódź berufen, 2003 bis 2005 war er in derselben Funktion an der Volksoper Wien engagiert.
Seit 2005 arbeitet er freischaffend. Eigene Choreographien und Regie-Arbeiten entwickelte Giorgio Madia bereits ab 1995. Engagements führten ihn zum Staatsballett Berlin, an die Wiener Kammeroper, zum Wiener Staatsballett, zum Béjart Ballet Lausanne oder zu den Salzburger Festspielen. Er choreographierte mehrfach die Eröffnung des Wiener Opernballs, konzipierte den Life Ball Wien und setzte dieses wohl weltgrößte Charity-Event mehr als einer Dekade lang in Szene.
Mehrere seiner Opern- und Ballettproduktionen wurden von Kritikern in Polen mit der „Goldenen Maske“ ausgezeichnet. Neben seinen Interpretationen der Klassiker des Ballettrepertoires entstanden abendfüllende Werke und Handlungsballette, die auf individuellen Konzepten beruhen.
Sein „Denken in Bewegung“ findet unverwechselbaren Ausdruck auch in seinen Regie-Arbeiten für das Musiktheater. Zu seinen Inszenierungen zählen LES CONTES D’HOFFMANN, der Doppelabend zweier Barockopern LA GUIRLANDE | ZEPHYRE (Rameau), die Kurzopern LE PAUVRE MATELOT und VENUS IN AFRICA, die Musicals AIN’T MISBEHAVIN‘, DER KLEINE HORRORLADEN, LA CAGE AUX FOLLES, die Operette GIUDITTA, Glucks ORPHEE ET EURYDICE als Ballet-Opéra oder Bizets CARMEN.
(Stand: 12. November 2022)