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Uraufführung
Choreograf James Sutherland bringt mit dem Ballettensemble des Staatstheater Cottbus und Gästen ein Ballett über Freddie Mercury zur Uraufführung.
Freddie Mercury ist eine Popikone voller Widersprüche, eine Persönlichkeit der Extreme, ein Phänomen und eine Projektionsfläche. Seine großen Gesten und theatralischen Posen gehören fest ins Repertoire des Show-Business und seine glamourösen Auftritte inspirieren bis heute. Gleichzeitig berührt er sein Publikum immer wieder mit Textzeilen, die intime Einblicke in eine zerrissene Seele erlauben und das Lebensgefühl eines Einsamen, seine Suche nach Liebe, seinen Hunger nach Leben und die Sehnsucht nach Entgrenzung und Exzess zum Ausdruck bringen.
Mit den Mitteln des zeitgenössischen Tanzes nähern sich Choreograf James Sutherland und die Tänzerinnen und Tänzer Freddie Mercury an und erkunden die existentiellen Fragen, die mit seinen Gesten, seinen Bildern und Texten verbunden bleiben. Die Suche nach persönlichem Glück, das Verhältnis von Innenbild und Außenbild und die Durchlässigkeit von Innen und Außen sind choreografische Themen, die James Sutherland immer wieder in seinem Werk verfolgt. Für und mit den Solistinnen und Solisten des Ensembles entwirft er Szenen von großer Intensität, lotet Fragilität und Stärke aus und widmet sich vor allem den vielschichtigen Übergängen zwischen beidem: der Verwundbarkeit hinter dem Auftritt, der Einsamkeit hinter der extrovertierten Bühnenpräsenz.
Freddie Mercury wurde als Farrokh Bulsara in Sansibar geboren und in einem englischen Internat in Indien erzogen. 1964 kommt er nach London, einer Metropole mitten in einer popkulturellen Revolte. Er ist 17 Jahre alt, probiert sich aus und erfindet sich neu. 1970 gründet er mit dem Gitarristen Brian May und dem Schlagzeuger Roger Taylor die Band Queen – und schreibt als deren Leadsänger, Komponist und Texter während zweier Jahrzehnte Rockgeschichte.
Hinter der Bühne gilt er als zurückhaltend und ausgesprochen höflich, aber für sein Publikum sprengt er Grenzen. Während er mit Informationen zu seiner Herkunft stets sparsam bleibt, setzt er Maßstäbe an Extravaganz, Fashion und Glamour und treibt die Selbstinszenierung bis zur Perfektion.
In Cottbus arbeitet Choreograf James Sutherland mit Bühnen- und Kostümbildner Claus Stump und zum ersten Mal mit Sound Designer Davidson Jaconello. Zu vielen bekannten Hits von Queen und einigen Entdeckungen schafft Davidson Jaconello Übergänge und akustische Erlebnisräume, die dem Tanz Rahmen und Tiefe geben. Claus Stump, seit vielen Jahren ein künstlerischer Partner von James Sutherland, hat das Thema der Zerrissenheit kongenial übersetzt in zwei optische Welten, die trotz aller Widersprüche aufeinander bezogen sind.
Es tanzen Clara Dufay*, Alyosa Forlini, Alessandro Giachetti*, Stefan Kulhawec, Nyla Tollasepp*, Alessandra Armorina, Davide Degano und Kate Farley
*Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm NEUSTART KULTUR, Absolvent:innen-Förderung DIS-TANZ-START des Dachverband Tanz Deutschland.
PREMIERE Samstag, 6. Mai 2023, 19.30 Uhr, Kammerbühne (Wernerstr. 60)