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05. März 1953: Todestag von Stalin und Sergej S. Prokofjew − doch in der mehrtägigen sowjetischen Staatstrauer gedachte niemand des Komponisten. Stets von Heimweh geplagt, lebte der Exilant – auf dem zaristischen Gebiet der heutigen Ukraine geboren – nach der Oktoberrevolution zeitweilig in den Vereinigten Staaten und Frankreich. Einflüsse des Jazz, das Erbe der russischen Heimat und des alten Europas amalgamierte Prokofjew in seinem KLAVIERKONZERT NR. 3 mit seinem unverwechselbaren Personalstil zu einem virtuosen Meisterwerk.
1899 war Finnland, damals noch im Hoheitsgebiet des Zaren, in seiner Unabhängigkeit bedroht und der Nationalsinn erstarkte. Als tönender Freiheitskampf Finnlands glorifiziert, ist Sibelius’ SINFONIE NR. 1 vor allem ein Zeugnis künstlerischer Selbstfindung, das ihm große Erfolge bescherte.
Die Brücke zwischen Finnland und Russland schlägt der estnische Komponist Veljo Tormis. Er musste sein Orgelstudium nach der sowjetischen Besatzung abbrechen und wählte die Kompositionsklasse. Nach einem Intermezzo am Moskauer Konservatorium machte der Lehrer Arvo Pärts sich vor allem um Chormusik mit Elementen heimatlicher Folklore verdient – um dem Verlust dieses Kulturgutes entgegenzuwirken. Seine von Schostakowitsch gelobte OUVERTÜRE NR. 2 lässt zwischen martialischer Klanggewalt ein zartes Idyll aufsteigen.
Veljo Tormis (1930–2017)
Ouvertüre Nr. 2
Sergej S. Prokofjew (1891–1953)
Klavierkonzert Nr. 3
Jean Sibelius (1865–1957)
Sinfonie Nr. 1
Klavier | Sheng Cai |
Philharmonisches Orchester | |
Dirigent | Hendrik Vestmann |
►Suitable for non-German speakers