Der Tenor Hardy Brachmann ist gebürtiger Cottbuser. Er besuchte die Spezialschule für Musik „Gotthold Ephraim Lessing“ in Hoyerswerda und nahm zunächst Gesangs- und Klavierunterricht. Von 1988 an studierte er Gesang an der Berliner Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ bei Roman Trekel. 1990 legte er die Solistenprüfung ab und erhielt ein zweijähriges Zusatzstudium. Erste künstlerische Aufgaben waren der Evangelist in Bachs „Weihnachtsoratorium“ und die Tenorpartie in Bachs „Magnifikat“, die Mitwirkung in der Schubert-Messe und die Partie des Don Polidoro in Mozarts „La finta simplice“ (Premiere im Schauspielhaus Berlin). Es folgten die Partien in „Mavra“ (Igor Strawinsky) und in „Die Heirat“ (Bohuslav Martinů).
Neben wichtigen Theater- und Konzertaufgaben folgten 1994 Rundfunkaufnahmen und Live-Konzerte. Im gleichen Jahr nahm Hardy Brachmann ein einjähriges Engagement am Theater Neustrelitz an und war mit der Partie des Pedrillo in „Die Entführung aus dem Serail“ (W. A. Mozart) und des Steuermanns in „Der fliegende Holländer“ (Richard Wagner) zu erleben.
1996 führte den Sänger eine Konzertreise nach Russland. Mit den Prager Philharmonikern erfolgte im darauffolgenden Jahr eine CD-Produktion und die Aufführung von Dvořáks „Stabat mater“ sowie weitere Konzertauftritte in ganz Deutschland.
Seit 1995 ist der Tenor festes Ensemblemitglied des Staatstheater Cottbus. Er war in zahlreichen Partien zu hören, wobei sein Repertoire ein weites Feld umfasst. Es sang u. a. Mime in „Siegfried“ (Richard Wagner), Tschekalinski in „Pique Dame“ (Pjotr I. Tschaikowski), Malcolm in „Macbeth“ und Gaston in „La Traviata“ (Giuseppe Verdi), Jaquino in „Fidelio“ (Ludwig van Beethoven), Willi in „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ (Kurt Weill), Kilian/3. Jäger in „Der Freischütz“ (Carl Maria von Weber) oder den Tenor in „Die Riemannoper“ (Tom Johnson). Er verkörperte die Titelrollen in „Candide“ (Leonard Bernstein) und „Das Traumfresserchen“ (Wilfried Hiller). In zahlreichen Operetten stand er auf der Bühne, u. a. als Graf Boni in „Die Csárdásfürstin“ (Emmerich Kálmán), Merkur in „Orpheus in der Unterwelt“ (Jacques Offenbach), Iwan in „Der Zarewitsch“ (Franz Lehár). Außerdem war er in Musicals zu ereleben wie etwas als Hyde in „Jekyll and Hyde“ (Frank Wildhorn), Joe in „Sunset Boulevard“ (Andrew Lloyd Webber), Seymour in „Der kleine Horrorladen“ (Alan Menken) oder Joe in „Sugar“ (Jule Styne).
Im Jahr 2000 erhielt Hardy Brachmann den Max-Grünebaum-Preis der Max Grünebaum-Stiftung Cottbus.
Stand: April 2023
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